Nicht vor meinem Haus 
       von        OHB  
    Spontanaufnahme mittels - na was - mittels Handy natürlich.


  "Oh, du Heiliger Sankt Florian, verschon' mein Haus, (zünde) strahl' andre an."

 
Von meinem Handy da trenn' ich mich nie, lieber schieße ich mir selbst ins Knie.  

                    Sollt’ ich’s irgendwann mal verlier’n, müsst' ich hilflos krepier’n.

                    Drum halt’ ich’s fest, so gut ich nur kann. Schau’ immer drauf und bin andauernd dran.

                    Sei’s in der S-Bahn, auf der Bob-Bahn, beim Skispring’n und beim Skifahr'n.  

                    Auf’m Rad und im PKW, beim Surfen aufm Starnberger See,

                    beim Skilanglauf und wenn ich ins Kino geh’, mir ein' Film anseh'.

                    Meist red’ ich nur Stuss, doch egal, das Handy bleibt ein Muss.

                   Echt genial, ich bin ständig erreichbar. Im Fahrstuhl so gut wie im Bus.    

 

                   Die Augen nicht mal richtig auf, schau' ich frühmorgens gleich als erstes drauf.

                   Mich erwartet das World-Wide-Web und Kontakt mit Whats-App.

                   Mein Mobilfunkhirn wird aktiviert, ab jetzt läuft alles digitalisiert.

                   Da fällt das Frühstück meistens flach, weil ich jetzt mit dem Handy schon so viel mach'.

                   Zunächst beim Popo-Putzen auf'm Klo. Dann am Steuer bei der Fahrt ins Büro.

                  Am Abend beim Rolling Stones-Konzert, wo Mick Jagger röhrt.    

                   Zuvor noch Zahnarzt und zum Frisör, wo ich beim Bohren und Fönen kaum was hör'.

                  Woanders ärgert man sich manchmal, wenn es klingelt,

                  es heißt dann, hier stört jetzt mein Geplärr’.                

                  So war das beim Hörtest und beim EKG. Auf Intensivstationen per se.

 Man schimpft mich in der Kirche und wenn ich bei Yoga mit Handy auf dem Kopf  'rumsteh´.
 Meist red’ ich nur Stuss, doch egal, das Handy bleibt ein Muss.

 Echt genial, ich bin ständig erreichbar. Mein Dank an O2 und E-plus.

 

  Doch sobald ich dann bei mir daheim durchs Fenster schau,

 da wird Mobilfunk für mich zum größten Supergau.  

 Denn da steh’n Sendemasten fürs Handy, die wollt´ ich nie (nein, die wollt’ ich nie),

 nie bei mir vor dem Haus (never ever, niemals), nie bei mir vor dem Haus (oh, neihein).

 Soll´n sie von mir aus überall steh'n, nur nicht bei mir vor dem Haus.
   
 Doch dann jedesmal beim Handballspiel'n und Federball, beim Wasserball und beim Opernball, 
 beim Saunagang und Chorgesang, da erfreut mich der gute Empfang.  
 Erst recht beim Streaming, wenn ich endlos lange Filme seh’.
  wenn beim Beichten ich ganz ehrlich meine Sünden gesteh´,
 beim Pinkeln am Baum im Steh'n und im Sitzen auf dem Bahnhofs-WC.  
 Oh ja, mein Handy ich so gerne gebrauch’, wenn ich mit Sauerstoff richtig tief tauch’.
 Und beim Wasserski und Duschen benutz’ ich es auch.
 Meist red’ ich nur Stuss, doch egal, das Handy bleibt ein Muss
.
 
Echt genial, ich bin ständig erreichbar. Und das auch beim Baden im Fluss.

 Doch sobald ich dann bei mir daheim durchs Fenster schau,
 da wird Mobilfunk für mich zum größten Supergau.

 Denn da steh’n Sendemasten fürs Handy, die-wollt´ ich nie
(
nein, die wollt’ ich nie),
 nie bei mir vor dem Haus
(never ever, niemals), nie bei mir vor dem Haus (oh, neihein).

 Soll´n sie von mir aus überall steh'n, nur nic
ht bei mir vor dem Haus.
 Nicht bei mir vor dem Haus. Darum schaltet sie bei mir vor dem Haus doch bitte gleich wieder aus.

  (Aber wirklich nur bei mir, denn ich brauch sie ja fürs Handy)

  Ja, und das Handy geb' ich niemals her. Jeden Tag liebe ich's ein bisschen mehr.

  Es macht mich an, so dass ich ganz ohne schon gar nicht mehr kann.
  Auch auf der Reeperbahn nachts um halbzwei. Erst der Klingelton, dann mein Lustgeschrei.

  Mit dem Handy auf Standby, da funktioniert die Schnakselei.
  Und obwohl doch die Frau'n mir da jeden Wunsch erfüllen,

  schau’ ich auf's Handy auch beim Schmusen ohne Hüllen.

  Ja, auch beim Kindermachen, beim Kinderkriegen und beim Stillen.
                   So bleibt das Handy ein Muss, ooh ohh. Ich tippe und wisch' mit Genuss
                   und ich freu'mich riesig, wenn es klingelt und vibriert.
                   Da werden die Frauen erstmal abserviert. Denn jetzt wird telefoniert
                    Doch sobald ich dann bei mir daheim- ihr wisst es ja schon.
                   Da steh'n die Sender für mein heißgeliebtes Telefon.

                   Und diese Sendemasten fürs Handy wollt´ ich ja nie
(trotz meiner Handymanie),
                   nie bei mir vor dem Haus
(never ever, niemals),
nie bei mir vor dem Haus
(da sind sie mir ein Graus).
                 
 
Soll´n sie von mir aus überall steh'n, nur nicht bei mir vor dem Haus.
                   Nicht bei mir vor dem Haus.

              
    Oh, du Heiliger St. Florian, verschon' doch bitte mich und mein Haus
  
    
   Melodie grob angelehnt an das Traditional "Sloop John B"
 
(Schaluppe=Schiff namens John Bethel  aus der Karibik)
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