Raser stirbt glücklich, leider ist er danach tot.
Handyrasers trauriges Ende von OHB                    
 
Wer rast da so spät durch Nacht
und durch Wind?
Mit Handy am Ohr, ich frag' mich,
ob der spinnt.
Die linke Hand leger am Steuer,
mit der rechten, greift er nach Feuer.
Das Handy hat er sich,
das Wort Gefahr ist ihm wohl fremd,
zwischen Schulter und Wange
einfach eingeklemmt.
So rast er durch die dunkle Nacht,
ja, so rast er da durch den Wind.
Für wahr, der Handymann,
der spinnt.
"Hallo, Liebste,
was machst du so,
kann es sein,
auch du vermisst mich schon?"
Ganz sehnsuchtsvoll und zärtlich
äuselt er verliebt ins Telefon.
"Ich wär' der
glücklichste Mensch  auf Erden, sag' mir,
willst du meine Frau werden?"
Ein wunderschönes Leben,
er verspricht's, das wird ihr Lohn.
 
Und so meint er's auch, drum
gibt er noch einmal sein Wort,
am Nordpol, am Südpol und an jedem Ort,
überall würd' er sie stets auf Händen tragen.
Sie bräuchte nur noch
"Ja" zu sagen.
„Du, ich glaub' nun wird's ganz schnell geh'n,
bald schon bin ich bei dir.
Mit 'nem Blumenstrauß
roter Rosen und einem Ring
vom besten Juwelier.“
 
Ja, spontan so einfach übers Handy,
da hält er kurz vor Mitternacht
vom Auto aus um ihre Hand an.
Und noch hat er froh gelacht.
                                       .
Doch lang ist der Weg,
seine Liebste ist noch weit.
Zum Flirten hat er deshalb
jede Menge Zeit:
„Ja, ich lieb‘ dich
und ich will dich,
mich reizt deine schöne Gestalt.
Uns're Zukunft, mein Schatz,
wird herrlich".
Grad' da ist er frontal
vorn Baum geprallt.
 
Er versprach ihr ein wunderschönes Leben,
doch dafür hat es viel zu heftig geknallt.
Von wegen froh und glücklich,
ganz schnell wird’s ihm richtig kalt.
 
„Mein Herzblatt“, seufzt er noch,
"ich war so’n Idiot.
Ich wollte mit dir leben,
doch mein Leichtsinn führt zum Tod."
Dann hat er sich nicht mehr bewegt.
Die Rosen wurden auf sein Grab gelegt.
 
Darum merket euch gut die Moral
von der Geschicht'.
Ein Idiot oder sogar tot,
wer auch beim Fahren tippt und spricht.
Macht es nicht so wie der Typ da
im Lied grad' eben.
Gefährdet nicht euer und der andren Leben.
 
Ja, bitte merkt euch gut die Moral
von der Geschicht‘.
Ein Idiot oder sogar tot,
wer auch beim Fahren tippt und spricht.
Oh, wie dumm war bloß der Typ da
im Lied grad' eben!
Er bezahlte fürs Handy mit dem Leben.
 
Der Text ist eine von der OH-Band bearbeitete Fassung
eines Gedichts von Evi Gaigg auf Goethes "Erlkönig"
 
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