Wir denken um, so darf's nicht weitergeh'n    von     OHB
 
Die WHO warnt bei Handys vor Krebsgefahr. Die ARD bringt diese Nachricht nie.
Doch wenn sie Basketball spiel'n in Amerika, ist Dirk Nowitzki in jedem Tiwie.
Woran liegt's, dass man die Prioritäten so setzt?
Erst Brot und Spiele. Was zählt, kommt zuletzt.                        
 
Wenn Borussia in Dortmund zum Feiern lädt, stehen Vierhunderttausend bereit.
Ganz anders, wenn's um Leben und Soziales geht, für solche Demos nimmt sich kaum jemand Zeit.
Wen interessiert schon, was falsch oder richtig ist?
Was wirklich wichtig ist, woll'n wir nicht seh'n.
Wir denken um. So darf's nicht weitergeh'n, die Probleme bleib'n sonst besteh'n.
                                                                                                                              
Wer Minister ist, so ein Vorurteil, und auch  wer'n Titel trägt, ist klug und seriös.
Bloß stimmt das nicht, denn alleweil gibt's unter Solchen auch Dumm' und Bös'.
Doch ob gut oder schlecht, man meint, da "Oben-die" hab'n Recht,
und sei ihr eitles Geplärr' auch noch so leer.
Wir denken um. So darf's nicht weitergeh'n, die Probleme bleib'n sonst besteh'n.
                                                                                   
Manch Professor, der für Sachverstand und Wissen steht, hat 'en guten Draht zur Industrie.
Dass seine Forschung er nicht ehrlich und neutral angeht, das durchschau'n wir Durchschnittsbürger nie.
Seine Worte sind von derart hohem Gewicht,
dass niemand fragt ob's wirklich wahr ist, was er spricht.
Wir denken um. So darf's nicht weitergeh'n, die Probleme bleib'n sonst besteh'n.
                                                                              
Purpurrot flammt die Schrift an der Wand, und doch hat niemand die Zeichen erkannt.
Kein Ereignis ist uns Warnung genug, dafür fehlt es der Welt an Verstand.
Immer weiter und schneller, immer neu, immer mehr.
Unser Verhalten zu ändern, fällt so schwer.
Wir denken um. So darf's nicht weitergeh'n, die Probleme bleib'n sonst besteh'n.
                                                                                                                                  
Atomkraft, die soll'n sie sofort abschalt'n, wir demonstrier'n und protestier'n.
An uns'rem Lebensstil woll'n wir aber festhalt'n. Das ist scheinheilig und wird schlecht funktionier'n.
Wenn wir nur fordern, schaffen wir die echte Wende nicht. 
Dazu gehört auch Bereitschaft zum Verzicht. 
Wir denken um. So darf's nicht weitergeh'n, die Probleme bleib'n sonst besteh'n.
                                                                                                
Erst wenn der letzte Baum gerodet ist und jede Wiese asphaltiert,
wenn in Nahrung man Jod und Cäsium misst und merkt, auch Trinkwasser ist kontaminiert. 
Erst dann wird klar, dass man sein Geld nicht essen kann.
Was fang'n wir mit dem Zaster dann noch an?
So darf's nicht komm'n, doch wieviel Zeit bleibt uns noch . . .?
 
Kommentar zum Lied     zu Protest-Liedern, die es nicht bräuchte, wenn...      zur Hauptseite www.ohb-lieder.de